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Michail A. Bulgakow

Meister & Margarita

Manuskripte brennen nicht (Voland)

Der Teufel zieht durch Moskaus Straßen auf der Suche nach der neuen Zeit. Dabei geraten er und seine Begleiter in einen Machtkampf: Wer bestimmt das Leben? Der Verlierer ist der Böse! Dabei zeigen sie die Welt als ein Irrenhaus aus Opportunismus, Inkompetenz, Gier und Verantwortungslosigkeit. Wer da raus will, kommt in die geschlossene Abteilung und selber denken ist verboten. Wer Anderes erzählt, wird unter Verdacht gestellt. In dieser Welt haben Phantasie, Liebe und Ehrlichkeit einen schweren Stand.

Der Vorsitzende einer Schriftstellervereinigung erklärt einem jungen Poeten, wie man religiöses Denken ad absurdum führt. Beide werden zu Opfern ihrer Chuzpe, als sich ein Professor für schwarze Magie in ihr Gespräch einmischt. Der Eine gerät unter die Räder einer Straßenbahn und verliert seinen Kopf. Der Andere landet in der Klappsmühle. Er ist aber nur der Erste von Vielen, die dieses Schicksal ereilt. Ein inkompetenter Varietédirektor wacht nach durchzechter Nacht verkatert und verwirrt in Jalta auf, weil ein Professor für schwarze Magie in dessen Wohnung Platz benötigt, sein Gefolge unterzubringen. Ein Finanzdirektor weiß von nichts und soll doch alles bezahlen. Vom Wirtschaftsleiter weiß keiner, was er tut und doch passiert es. Dem Leiter der Theaterkantine wird vorgerechnet, wie viel er mit dem Verkauf vergammelter Lebensmittel bereits ergaunert hat und wie viel er davon behalten darf, wenn er in neun Monaten stirbt. Einem schwatzhaften Conférencier wird das Maul gestopft, indem man ihm den Kopf abreißt. Ein korrupter Hausverwalter wird als bestechlich denunziert. Sie alle landen dort, wohin Meister floh, als man ihn wegen seines eigenwilligen Romans zu verfolgen begann. Und nur einer ist bereit, aus seinen Fehlern zu lernen.

Michail A. Bulgakows großer, postum veröffentlichter Roman erzählt von einem Schriftsteller, dessen Roman über Pontius Pilatus keiner kennt, über den aber alle reden und alle zu verdammen haben, von eine Liebe, die nicht sein soll, weil sie auf der Suche nach Glück alle Konventionen sprengt und damit die Sehnsucht nach Emanzipation und Selbstbestimmung der Frau wie einen Hexensabbat feiert.

André Nieth hat für das BTE eine eigene Übersetzung und dramatische Fassung dieses Meisterwerks der russischen Literatur zwischen Canforadebatte und „there-is-no-alternative“-Politik erarbeitet.

„Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce …“ (MEW, Bd. 8, S.115-123)

Premiere:
Freitag 27.09.2013,  20 Uhr

Weitere Aufführungen:
Samstag 28.09.2013,  20 Uhr
Freitag 04.10.2013,  20 Uhr
Samstag 05.10.2013,  20 Uhr
Sonntag 27.10.2013,  17 Uhr

alle in der Interkulturelle Bühne

Interkulturelle Bühne
Alt Bornheim 32, Frankfurt a. M.
Kartenvorbestellung: 069 / 46003741
web: Interkulturelle Bühne
Eintritt: 12 Euro/10 Euro (ermäßigt)                                                                                                   .